Die Regierung in unserem Land sieht die streunenden Tiere als “Parasiten“.

05.11.2013 17:17

 

Die meisten Menschen hier haben keine Haustiere, weil sie Angst haben von ihnen krank zu werden oder dass etwas mit ihren Kindern passiert. Das einzige was die Regierung für diese Tiere tut, ist die Errichtung von öffentlichen Tierheimen. Wir nennen diese Tierheime „Tierheime der Hölle“, weil die Hunde und Katzen, dort ohne Heizung und Futter leiden müssen. Viele Streuner sind in diesen Tierheimen bereits gestorben. Es gibt nur sehr wenige, die sich damit beschäftigen, die meisten von ihnen betreiben private Tierheime und geben ihr ganzes Geld und ihre ganze Seele für die Tiere.

Mit meinem Ehemann habe ich seit 15 Jahren ein privates Tierheim, mitten in Griechenland, in einer kleinen Stadt namens Tirnavos. Wir betreuten in der Zeit ca. 180 Hunde und 50 Katzen. In all diesen Jahren half uns keiner der Regierung und die einzigen, die sich wirklich um uns kümmern, ist die deutsche Organisation Tierhilfe Chalkidiki und in der Vergangenheit ein paar deutsche Menschen.

Unsere Arbeit im Tierheim beginnt um 14 Uhr und endet in der Nacht. Bis vor zwei Jahren haben Stelios und ich in einem kleinen Haus am Tierheim gelebt, welches wir uns dort gebaut hatten, aber vor zwei Jahren habe ich mein Baby bekommen und wir konnten nicht mehr in diesem kleinen Haus leben.

Die Schwierigkeit für uns ist, uns um all diese Tiere zu kümmern, da wir nur zu zweit sind und nicht so viel Freizeit haben. Wir sind zwei Leute für 35 Hunde, 26 Katzen, vielen Vögeln wie Hühnern, Enten, einem männlichen Strauß, Gänse, eine weiblich Ziege und ein weibliches Schaf. Eine weitere Schwierigkeit für meinen Mann ist, dass er seit 5 Jahren unter Multiple Sklerose leidet. Manchmal kann ich sehen, dass er keine Kraft hat, wenn er im Tierheim ist, aber er lässt mich nie alleine. Er ist immer da und hilft den Tieren mit ganze Herzen.

Ein paar Tiere, bei denen wir glücklich sind, dass wir sie haben, sind unsere Ziege Asteropi und unser Schaf namens Kleri. Wir haben sie vor zwei Jahren gerettet, als Leute sie für Ostern töten wollten. Kleri und Asteropi waren erst 6 Monate alt. Jetzt leben die zwei Ladies schon zwei Jahre bei uns und sie sind sehr clever und nett mit uns.

Unsere tägliche Arbeit bei den Hunden und Katzen beinhaltet die Reinigung der Käfige, das Bereitstellen von frischen und sauberen Wasser, den Hunden Auslauf in der Gruppe geben, um ihnen freie Bewegung zu ermöglichen und am Ende des Tages füttern wir sie.

Die traurige Sache ist, dass wir keine Freiwilligen zum helfen haben. Es wäre toll, wenn Leute kommen würden und mit einem der Hunde Gassi gehen würde. Das wäre toll, weil unsere Hunde dann sozialer mit Menschen werden würden. Momentan sehen sie nur meinen Mann und mich, weil unser Tierheim weit weg von der Stadt liegt. Leider interessiert sich da keiner.

Im Winter ist das Leben im Tierheim schwieriger. Wir versuchen die Tiere warm zu halten, aber es ist schwer gegen diese starke Kälte anzukommen. Und wenn es schneit, müssen wir unsere Arbeit im Schnee machen.

Die letzten zwei Jahre waren ein großer Kampf für uns. Wegen der Wirtschaftskrise verlor Stelios seinen Arbeitsplatz und die Regierung strich ihm das Geld, welches er für seine Krankheit bekam.

Deshalb sind wir immer in einer Art Paniksituation und versuchen täglich an Geld, für die Familie und die Hunde, zu kommen. Wir suchen immer einen Job, aber wir finden keinen.

Unsere Eltern helfen uns sehr viel und ebenso die Tierhilfe Chalkidiki und andere Menschen aus Deutschland, die uns mit ihren Spenden unterstützen. Wir waren seit 15 Jahren nicht mehr im Urlaub, nicht mal für einen Tag. Um ehrlich zu sein, wir sind junge Menschen und vermissen die guten Zeiten, die wir in der Vergangenheit hatten als wir noch in den Urlaub fuhren.

ABER, wenn wir Fotos von den glücklichen Hunden und Katzen von den Familien, die die Tiere adoptiert haben zugesendet bekommen, ist das eine tolle Sache und das größte für uns.

Im letzten Jahr versuchten wir unser Tierheim zu reparieren. Die Hundekäfige, die wir haben, sind alt und wir reparieren sie mit Materialien, die wir im Müll gefunden haben. Jetzt haben wir zwei Hundekäfige und wir bauen einen großen Platz für unsere Katzen, damit sie mehr Platz haben um frei zu sein. (Sie leben in Käfigen und wir lassen sie 3-4 Tage raus, damit sie sich frei bewegen können). Wir planen weitere Dinge zu bauen, um es den Tieren noch komfortabler und freundlicher zu machen und damit unser Tierheim aussieht wie ein Paradies.

Wir hoffen schrittweise, um den Traum wahr werden zu lassen.

Die griechischen Freiwilligen haben viele Probleme in Griechenland, aber sie geben niemals auf und werden immer für die streunenden Seelen da sein.

 

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