Vorabinformationen


Zu den Mittelmeerkrankheiten zählen die Infektionskrankheiten Leishmaniose, Hepatozoonose, Ehrlichiose, Babesiose, Anaplasmose und die Herzwurmerkrankung (kardiovaskuläre Dirofilariose). Früher waren diese Krankheiten wirklich reine "Reisekrankheiten" wie der Name vermuten lässt, doch das trifft jetzt nicht mehr zu, denn die Überträger die Ektoparasiten (Zecken) findet man mittlerweile auch in Deutschland.

Die nachfolgenden Informationen über die Mittelmeerkrankheiten stellen nur einen groben Überblick dar und enthalten keine vollständigen Angaben und Krankheitsbilder. Sollte ihr Hund erkranken, müssen Sie unbedingt mit ihm einen Tierarzt aufsuchen, denn viele Krankheiten haben ähnliche Symptome und jeder Hund reagiert auch auf ein und dieselbe Krankheit ganz unterschiedlich.

Unsere ausländischen Vermittlungshunde werden wegen der Inkubationszeiten erst ca. 6-8 Wochen nach Ankunft in Deutschland auf Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose, Dirofilariose, Hepatozoonose und Anaplasmose getestet.

Welpen werden erst ab einem Alter von 8 Monaten getestet, da vorher die Testergebnisse verfälscht sein können durch noch vorhandene Antikörper der Mutter.

Die Tests erfolgen erst in Deutschland, da eine Übertragung der Krankheiten praktisch bis zum Abflug möglich ist.

Wir arbeiten mit dem Labor für klinische Diagnostik Laboklin zusammen und es wird bei unseren Hunden das Reiseprofil 2 für Südspanien, Balearen, Kanaren, Portugal, Griechenland, Italien, Kroatien, Türkei und Albanien durchgeführt: Leishmanien-Antikörper (ELISA*), Ehrlichien-AK, Babesien-AK, Hepatozoon (PCR**), Mikrofilarien (PCR), Anaplasma platys (PCR).

Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA) bezeichnet ein antikörperbasiertes Nachweisverfahren (Assay). Mit Hilfe des ELISA können Proteine (z. B. Antikörper) und Viren, aber auch niedermolekulare Verbindungen wie Hormone, Toxine und Pestizide in einer Probe (Blutserum, Milch, Urin, etc.) nachgewiesen werden. Hierbei macht man sich die Eigenschaft spezifischer Antikörper zunutze, die an den nachzuweisenden Stoff (Antigen) binden.

** Die Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, kurz PCR) dient der Vervielfältigung der DNS. Eines der wichtigsten medizinischen Einsatzgebiete der klassischen PCR-Methode ist daher der Nachweis von Krankheitserregern.

Diese Krankheiten können auftreten, die große Mehrheit der griechischen Hunde, die nach Deutschland kommen, werden vollkommen negativ getestet und erkranken auch in ihrem weiteren Leben nicht. Trotzdem sollten diese Krankheiten schon ernst genommen werden. Ein positiver Antikörpertest bedeutet auch nicht zwingend, dass die Krankheit jetzt ausgebrochen sein muss. Es ist möglich, dass der Hund sich mit der Krankheit irgendwann mal auseinandergesetzt hat und die Krankheit evtl. selber abgehandelt hat.

Falls Ihr Hund aber doch plötzliche Krankheitsanzeichen bekommt wie Mattigkeit, Gewichtsabnahme, Fressunlust, Fieber, Nasenbluten, Durchfall, Erbrechen, Blutarmut, Hautprobleme und Haarausfall usw. sollte natürlich auch immer erst mit an eine der Mittelmeerkrankheiten gedacht werden. Auch bei Welpen unter 8 Monaten müssten dann spezielle Bluttests erfolgen.

Bitte informieren Sie uns dann möglichst schnell über den Zustand Ihres Hundes. Wir beraten Sie gerne in der weiteren Vorgehensweise, da wir durch langjährige Tierschutzarbeit mit griechischen Hunden sehr viel Erfahrung bezüglich der Mittelmeerkrankheiten haben. Wir setzen uns natürlich auch gerne mit Ihrem Tierarzt in Verbindung. Bei Übernahme eines griechischen Hundes sollten Sie auf jeden Fall ihren Tierarzt vorab immer darüber informieren, dass der Hund aus Südeuropa stammt.

Lassen Sie sich aber bitte deswegen nicht von der Adoption eines Auslandshundes abschrecken. Die Mittelmeerkrankheiten lassen sich alle sehr gut behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Filarien, Anaplasmose und Babesiose sind vollständig heilbar. Auch Hunde mit Leishmaniose können in den meisten Fällen mit einem relativ preiswerten Medikament ein fast normales Leben führen mit einer langen Lebenserwartung.